Stand: 03.05.2024 11:25 Uhr
Eins ist an diesem Fußball-Wochenende sicher: Es wird Tränen geben, ob aus Freude oder Frust. In allen Profi-Ligen stehen wichtige Entscheidungen an, und schon am Freitagabend (03.05.2024) geht es so richtig los: St. Pauli hat den ersten Aufstiegs-Matchball, Fortuna Düsseldorf winkt die Relegation, Bayerns Frauen könnten auf dem Sofa feiern - ein Überblick.
Von Christian Hornung
2. Bundesliga Männer: St. Pauli plant Party
Beim Hamburger SV denkt man aus der Distanz immer mal wieder, dass es eigentlich kaum schlimmer kommen kann: Der stolze Traditionsklub ist auf dem Weg, zu einem echten Zweitliga-Dino zu werden, auch in dieser Saison sieht es nicht nach Aufstieg aus. Was allerdings Freitagabend (03.05.2024, 18.30 Uhr - Live-Ticker bei sportschau.de) im Volksparkstadion droht, ist mit Sicherheit die Höchststrafe für jeden HSV-Anhänger. Der so oft belächelte und mit Inbrunst verhasste Stadtrivale FC St. Pauli kann ausgerechnet in ihrem Wohnzimmer die Bundesliga-Rückkehr klarmachen. Ein Dreier für die Kiez-Kicker, dann wäre bei aktuell sieben Punkten auf den Dritten Düsseldorf die Party perfekt.
Stadtduell: Jonas Meffert (links) und Jackson Irvine
Verliert der HSV tatsächlich, wäre Fortuna Düsseldorf bei einem eigenen Erfolg gleichzeitig gegen den 1. FC Nürnberg schonmal sicher in der Relegation. Und auch für Holstein Kiel kann es ein ganz unvergessliches Wochenende werden: Sollte die Fortuna nicht gewinnen, wäre mit einem Sieg am Sonntag (13.30 Uhr) bei Wehen-Wiesbaden der Bundesliga-Aufstieg gesichert.
Wiesbaden mit dem neuen Trainer Nils Döring steht allerdings auf Relegationsplatz 16 und braucht jeden Punkt für die Rettung. Die könnte sich für den VfL Osnabrück am 32. Spieltag erledigt haben - auch wenn die Partie gegen den FC Schalke 04 wegen des behördlich festgestellten Dachschadens an der Bremer Brücke auf kommenden Dienstag (18.30 Uhr/im St.-Pauli-Stadion am Millerntor) verlegt hat. Die Ausgangslage: Gewinnen Wehen-Wiesbaden (gegen Kiel), Kaiserslautern (gegen Magdeburg) und punktet Braunschweig (in Fürth), kann sich der VfL nicht mehr direkt retten.
Frauen-Bundesliga: Bayern kann feiern
Was Bayer Leverkusen bei den Männern bisher gelungen ist, haben auch die Frauen von Bayern München vor Augen: ohne eine einzige Niederlage Richtung Titel zu spazieren. Sieben Punkte Vorsprung hat das Team von Coach Alexander Straus am drittletzten Spieltag auf den VfL Wolfsburg, mit einem Dreier am Samstag (04.05.2024, 12 Uhr) in Leverkusen wäre der sechste Titelgewinn nach 1976, 2015, 2016, 2021 und 2023 spätestens klar.
Giulia Gwinn (oben) und Jovana Damnjanovic (unten)
Theoretisch "droht" aber auch die ungeliebte Sofa-Feier, falls Wolfsburg am Freitagabend ab 18.30 Uhr gegen den 1. FC Köln patzt.
- 20. Spieltag Pfeil rechts
Im Tabellenkeller kann der 20. Spieltag für den 1. FC Nürnberg ein trauriger werden. Bei aktuell sechs Punkten Rückstand auf den rettenden drittletzten Platz (und einem katastrophalen Torverhältnis von minus 41 gegenüber minus 12 vom 1. FC Köln (spielt Freitag gegen die "Wölfinnen") kann eine Niederlage am Montag (06.05.2024, 19.30 Uhr) bei RB Leipzig schon den Gang in Liga zwei bedeuten.
Männer-Bundesliga: Köln am Abgrund
Paragraph 3 des kölschen Grundgesetzes steht ganz schwer auf der Kippe - genauso wie der FC selbst. "Et hätt noch immer jot jejange", das könnte sich an diesem Wochenende für die Kölner erledigen: Im Moment hat die Mannschaft von Timo Schultz als Vorletzter fünf Punkte Rückstand auf Rang 16 und sieben auf Rang 15.
Muss ganz doll anfeuern: FC-Trainer Timo Schultz
Bei einer Niederlage am Samstag (18.30 Uhr) gegen den SC Freiburg und einem Sieg des Drittletzten Mainz am Sonntag um 19.30 Uhr beim 1. FC Heidenheim ist der FSV sicher mindestens in der Relegation und Köln sicher Zweitligist. Dann griffen aber immerhin gleich zwei Paragraphen, nämlich 2 und 4: "Et kütt wie et kütt" und "Wat fott es es fott".
- 32. Spieltag Pfeil rechts
Fott ist für Bayern München die Meisterschaft schon längst, aber immerhin können sie am Samstag (15.30 Uhr) beim VfB Stuttgart im direkten Duell Platz zwei absichern - was jetzt vermutlich kein richtig guter Trost ist. Aber immerhin: Vor kurzem sah Manager Max Eberl nach Pleiten in Heidenheim und gegen Dortmund ja sogar noch die Champions League in Gefahr. Die haben die Bayern jetzt sicher, genau wie der VfB.
3. Liga Männer - Ulm vor dem Ziel
"Unser Ziel war es, den vorletzten Schritt zu gehen. Den haben wir gemacht. Aber es braucht noch einen weiteren Schritt." Das sagte Trainer Thomas Wöhrle vom SSV Ulm nach dem 2:1 bei Freiburg II mit Blick auf die Partie am Samstag gegen Viktoria Köln (14 Uhr). Aufsteigen werden die Ulmer bei drei Matchbällen wohl auf jeden Fall, rechnerisch können sie mit einem Sieg jetzt schon alles klarmachen.
- 36. Spieltag Pfeil rechts
Hinter Ulm wird es auf jeden Fall noch spannend bleiben, allerdings kommt Jahn Regensburg bei einem Dreier am Samstag (14 Uhr) in Freiburg schonmal sicher in die Relegation, wenn zweieinhalb Stunden später (16.30 Uhr) Rot-Weiss Essen beim SV Sandhausen verliert.
Dramatisch wird das Wochenende für den MSV Duisburg. Der Traditionsklub taumelt der Viertklassigkeit entgegegen, eine Niederlage am Freitag (19 Uhr) beim bereits abgestiegenen VfB Lübeck könnte das Aus im Abstiegskampf bedeuten, wenn der Hallesche FC am Sonntag (16.30 Uhr) gegen die SpVgg Unterhaching gewinnt und um 19 Uhr Waldhof Mannheim mindestens einen Punkt gegen den FC Ingolstadt holt.
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